FACHWEITERBILDUNG ZUR PFLEGEFACHKRAFT PSYCHISCHE GESUNDHEIT

Die Fachweiterbildung (FWB) für psychische Gesundheit findet als zweijähriger berufsbegleitende Weiterbildung auf Grundlage der Weiterbildungsverordnung der Pflegekammer NRW (WBO) vom 06. Dezember 2023 WBO NRW 2024 statt.

Die Fachweiterbildung für Psychische Gesundheit schließt mit der Weiterbildungsbezeichnung Fachpflegeperson für Psychische Gesundheit ab.

Das erforderliche hohe Maß an Flexibilität im professionell-pflegerischen Handeln, die notwendige Breite an Pflegefachwissen bilden die Basis für die Fachweiterbildung Psychische Gesundheit, die durch Spezialisierung gekennzeichnet ist. Kompetenzgeleitete Pflegeprozesse sowie subjektorientiertes Handeln und Lernen sind Basis um fachpflegerische Herausforderungen zu begegnen. In den unterschiedlichen Milieus pflegerischer Handlungen mit vulnerablen Personen(gruppen) benötigen Pflegende evidenzbasierte Assessments um vor dem Hintergrund komplexer, teilweise kritischer Lebenssituationen differenziert und umfassend Pflegebedürftigkeit selbstständig einschätzen und daraus bedarfsgerechte pflegetherapeutische Angebote ableiten, durchführen und bewerten zu können. Fachpflegepersonen für psychische Gesundheit diskutieren ihre Entscheidungen im Therapeutenkreis auf Augenhöhe und leisten ihren Beitrag zu Gesundheitsförderung, (Wieder)Erlangung stabiler Lebensumstände oder würdevollen Sterbens. An den Erfordernissen der Pflegepraxis ausgerichtet werden Fähigkeiten wie Kommunikation, Problemlösung und Reflexion erforderlich. Beratung und psychoedukative Angeboteerhalten eine besondere Berücksichtigung, fördern die Selbstwirksamkeit und das Partizipieren von Pflegeempfangenden. Recovery-, Lebenswelt- und Beziehungsorientierung sind wichtige Pfeiler in einer Fachweiterbildung die Psychische Gesundheit als Aufgabe und Lerngegenstand versteht. Eine Trauma- und kultursensible Pflege sowie eine Antistigmakompetenz fördernde Weiterbildung sind Bedingung für eine Pflege, die sich den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen annimmt.

Als zentrales Ziel soll die Weiterbildung entsprechend dem allgemein anerkannten Stand pflegewissenschaftlicher, medizinischer und weiterer bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse fachliche, personale, soziale und methodische Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Pflege von Menschen mit psychischen Erkrankungen und psychosozialen Problemlagen in unterschiedlichen Handlungsfeldern vermitteln, deren Gesundheit aktuell und potentiell lebensbedrohlich beeinträchtigt ist. Dabei sind die Selbständigkeit und die Selbstbestimmung der Menschen ebenso zu berücksichtigen wie ihre familiären, sozialen und kulturellen Bezüge.

In Anlage 1c der WBO sind die zu absolvierenden Module, die jeweiligen Stundenumfänge, die konkret zu erwerbenden Kompetenzen und beispielhafte Inhalte aufgeführt. Jedes Modul schließt mit einer Prüfungsleistung ab. 

Die Weiterbildung schließt mit einer praktischen und mündlichen Abschlussprüfung ab.